Weit über 3000 rollende Schätze waren zum 17. Klassikertreffen, der größten eintägigen Oldtimerschau, nach Rüsselsheim gekommen. Die Teilnahme war an eine Bedingung geknüpft: Die vor den Opel-Villen, im Stadtpark und auf den Mainwiesen von ihren Besitzern aufgefahrenen PKW´s, Traktoren, Lastkraftwagen, Motor- und Fahrräder mussten mindestens 30 Jahre oder älter sein. Für die meisten Fahrzeuge war dies allerdings ein Klacks, denn sie waren weitaus betagter.
Bis in den Nachmittag hinein - nachdem die ersten Teilnehmer schon wieder ihre Heimreise angetreten hatten - rollte Nachschub über die Frankfurter Straße heran und füllte die entstandenen Lücken. Da die Oldtimerschau von der Adam Opel AG, gemeinsam mit der Stadt Rüsselsheim, organisiert wurde, bildeten die Fahrzeuge mit dem Blitz einen gewissen Schwerpunkt.
Alles was jemals die Rüsselsheimer Werkhalle verlassen hatte, war auf dem riesigen Gelände vertreten. Und dies in einem meist exzellentem Zustand. So verwunderte es auch keinen der Gäste, dass Opel´s neuer Vorstandschef Michael Lohscheller - auf dem roten Teppich vor der Opel-Villa - einem cremeweißen Admiral V8 mit rotem Leder - entstieg, den er selbst steuerte.
Rüsselheims Oberbürgermeister Patrick Burghardt hätte die wenigen Schritte vom Rathaus hierher auch locker zu Fuß bewältigen können, reiste aber - dem Anlass entsprechend - in einem 1969 Opel Kapitän an. Dieser war als Teil der legendären "KAD"-Reihe (Kapitän - Admiral - Diplomat) vom Band gerollt und 11 Jahre älter als sein Fahrer.
"Die Klassikerschau macht Automobilgeschichte begreifbar und erlebbar", so die Aussage
des Opel-Chefs Lohscheller, der die betagten Karossen auch als "...Geschichte erzählende
und Geschichte schreibende Zeitdokumente..." beschrieb.
Über den roten Teppich rollte auch ein "Rasender Kofferraum" und wurde samt Fahrer vom Moderator herzlichst begrüßt. So wurde in den 1960er Jahren das Opel Rekord P2-Coupe genannt. Scherzhaft heißt es, dass die Designer damals nicht nur das Dach des Zweisitzers hätten kürzen sollen, sondern auch noch den Kofferraum.
Leistung, PS und Spitzengeschwindigkeiten waren bei dieser Schau nicht das Thema. Dafür geht man ja auch zur IAA nach Frankfurt. Den Besuchern kam es vielmehr darauf an, automobile Geschichte in vollen Zügen zu genießen. Da störte es auch nicht zu wissen, dass man mit dem automobilen Stolz von damals heute von der linken Spur der Autobahn von viel kleineren "Rennsemmeln" gnadenlos weggeblinkt würde.
Viele der Besucher schwelgten in Nostalgie, wenn sie ihr erstes Auto sahen oder die BMW Isetta, mit der man es im beginnenden Wirtschaftswunder-Deutschland bis an die Riviera geschafft hat. Aber auch die lindgrüne "Badewanne", wie der Ford Taunus P3 in den 1960er Jahren im Volksmund genannt wurde, mit dem man vielleicht zum Traualtar gefahren war.
Alles in Allem war es auch dieses Mal wieder eine außerordentlich gelungene Veranstaltung gewesen. Unser 404-Fahrer Ronny, der die Fotos und den Bericht zur Verfügung stellte, hat sich auf jeden Fall dort sehr wohl gefühlt.
Beispielhaft für viele andere, bei Youtube eingestellte Videos,