"Mon rêve blanc - mein Traum in weiß"
Mit diesen Worten betitelt Ronny
die Geschichte über sich und seine 404 Limousine
Mit 6 Jahren habe ich das erste Mal auf den weichen und bequemen Polstern der Rückbank eines 404 Platz genommen. Meine Eltern hatten damals ihren BMW 700 verkauft und sich dafür einen gebrauchten 3 Jahre alten dunkelblauen Peugeot 404, Baujahr 1964 gekauft. Dieser war für eine 4-köpfige Familie wesentlich praktischer als der BMW.
1970 kam dann der 1. neue 404, in der Farbe hellblau, mit der sagenhaften 74 PS Maschine und Schiebedach ins Haus. Diesen holten mein Vater und ich gemeinsam im Autohaus Best in Mühlheim bei Offenbach ab.
Knapp 8 Monate später wurde der Wagen dann leider von einem etwas verpeilten Autofahrer hinten stark verformt und so musste 1971 schnellstmöglich wieder ein Neuer her. Dieser 404, leider nur noch mit 68 PS lieferbar, wurde dann 1979 mit knapp 80.000 km an einen Jugoslawen verkauft, der ihn mit in seine Heimat genommen hat. Meine Eltern kauften sich daraufhin einen neuen Honda Accord, da ihnen der 504 nicht gefallen hatte. Eigentlich wollte ich den top-gepflegten 404 von meinen Eltern übernehmen. Leider konnten sich meine Eltern mit dem Gedanken nicht anfreunden; sie waren der Meinung der Wagen wäre für mich als Führerschein-Neuling zu groß und zu teuer.
Ich kaufte mir daher einen gebrauchten 1971er VW 1302, um dann einen großen Teil meines gesparten Geldes in diverse Reparaturen zu stecken, etc., etc.
Aber irgendwie kam ich von dem Thema PEUGEOT 404 nicht los und so kaufte ich mir, nachdemich eine Garage angemietet hatte, meinen ersten 404 im Jahr 1986 für 50,00 DM. Er war Baujahr 1973 und hatte noch ein halbes Jahr TÜV und viel Rost am Unterboden. Ein Jahr später kam dann noch der zweite 404, Baujahr 1967, hinzu. Er kostete mich 404,00 DM, war in einem besseren Zustand inklusive einer Top Lederausstattung. Diesen wollte ich eigentlich wieder aufbauen - vielleicht auch, um meine Eltern etwas zu ärgern. Doch dann bin ich zufällig - im Juli 1988 - in der damaligen Frankfurter Rundschau auf mein heutige Auto aufmerksam geworden.
In der Anzeige stand zu lesen: Peugeot 404 GT, EZ 7/1974, (somit letzte Serie), 1. Hd. 150.000 KM, TÜV neu, scheckheftgepflegt, Radio/CD, Nebellampen, Schneeketten und Original Dachgepäckträger. Standort Petersberg/Fulda.
Dieses Fahrzeug habe ich dann sofort gekauft und 4 Jahre, bis auf kleinere Blecharbeiten, ohne Probleme gefahren. Die beiden anderen 404 hatte ich zwischenzeitlich komplett ausgeschlachtet, vertrottet und die Lederausstattung gewinnbringend verkauft.
Im Winter 1992/1993 habe ich dann diese Auto komplett zerlegt, mit sehr vielen Neuteilen wieder aufgebaut und anschließend im Original Farbton 1304SO lackieren lassen.
Als der Wagen dann fertig war, ging die erste Ausfahrt direkt mit meiner Frau und unserer Tochter zu meinen Eltern zum sonntäglichen Kaffee trinken.
Den frisch restaurierten 404 parkte ich hinter der Hecke, gaukelte ich meinem Vater vor dass er mir bitte mal beim Ausladen helfen müsse und drückte ihm den Schlüssel in die Hand. Seinen Gesichtsausdruck werde ich nie mehr vergessen, als er neben meinem 404 stand und ich ihn fragte, ob er nicht Lust hätte mal eine Runde zu fahren. Das Kaffee trinken hat sich dann bei uns um gut eine Stunde verschoben und unsere Mädels waren darüber etwas verärgert.
In den letzten knapp 30 Jahren sind rund 58.000 entspannte und pannenfreie Kilometer zu diversen Peugeot Treffen im In- und Ausland, POF-Ausfahrten, Oltimer-Veranstaltungen oder sonntägliche Spazierfahrten dazugekommen.
Es macht einen riesigen Spaß in seinen überaus bequemen Sitzen Platz zu nehmen, dem kraftvollen, leisen und sparsamen Motor zu lauschen und mit dem komfortabel und sicheren Fahrwerk über die Landstraßen zu cruisen. Bei strahlendem Sonnenschein selbstverständlich mit weit geöffnetem Schiebedach.
Das Original Blaupunkt Radio ist ein Geschenk meines Vaters, denn das hatte er damals zum Glück nicht mit nach Jugoslawien verkauft.
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