Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. So ist das auch in unserem Fall. Ich kann nicht nur was erzählen, sondern könnte davon sogar ein Lied singen... Wir waren auf dem Weg in die Toskana, wo wir unseren Jahresurlaub in der Nähe von San Gimignano verbringen wollten und hatten uns diese Mal für eine Zwischenübernachtung in Baveno am Lago Maggiore entschieden.
Morgens um 4 Uhr reisten wir von zu Hause ab, frühstückten gemütlich in Bad Krotzingen und setzten unsere Reise frisch gestärkt durch die Schweiz fort. Ein großes Erlebnis war die Autoverladung in Kandersteg und die anschließende rd. 20 minütige Fahrt vom Berner Oberland durch den 14,6 km langen und 1913 eröffneten Lötschbergtunnel nach Goppenstein im Wallis. Was für eine Leistung, die man da Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen hatte! Und das alles ohne die Hilfsmittel, die den Tunnelbauern heute zur Verfügung stehen. Eine enorme Leistung!
Das war schon ein tolles Erlebnis und im Wallis angekommen setzten wir unsere Fahrt munter fort bis wir bei Brig den Anstieg zum Simplonpass in Angriff nahmen. Gemäß Angaben des NAVI würden wir unser Hotel in Baveno um 12:30 Uhr erreichen. Somit hätten wir genügend Zeit einen schönen Nachmittag am Lago Maggiore zu genießen und die Isola Balla zu besuchen.
Leider machte uns unser 308 SW einen Strich durch die Rechnung! Einige Kilometer hinter Brig ruppelte er zweimal und dann ließ die Leistung rapide nach. Ich schaffte es noch mit "Ach und Krach" in eine Nothaltebucht und dann war erst einmal Feierabend: Motorschaden. Da der Wagen noch keine zwei Jahre alt ist, rief ich die Peugeot Asstistance an und bestellte einen Abschleppwagen. Nach einer knappen Stunde wurden wir endlich zur Peugeot Werkstatt nach Brig-Gamsen geschleppt und nun begann die Fehlersuche. |
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Während wir darauf warteten, dass wir weiterfahren durften und die Wartezeit immer zermürbender wurde, kam dieser schöne Oldtimer gefahren. Es war ein BERNA Postauto aus dem Jahr 1956 und er ließ mich kurzzeitig die Sorgen vergessen, dass wir unsern Urlaub nicht antreten könnten.
Erst gegen 17 Uhr war absehbar, dass keine schnelle Lösung herbei zu führen war. Also musste ich gegen 17:30 Uhr eine halbe Stunde mit dem Zug nach Sion fahren, um dort einen Mietwagen in Empfang zu nehmen. Mit einem nagelneuen Jeep fuhr ich dann wieder eine gute Stunde zurück nach Brig, lud Gepäck und Familie in den Mietwagen und dann ging es über den Simplonpass an den Lago Maggiore. In Bavena kamen wir um 21:15 Uhr an, aßen noch eine Pizza und fielen todmüde in unsere Betten. Unseren schönen Nachmittag hatten wir mittlerweile "abgeschminkt".
Nach rd. 4 1/2 Stunden waren wir dann am nächsten Tag an unserem Feriendomizil in der Toskana angekommen. Und nun konnte der Urlaub - trotz des anfänglichen Ärgers - beginnen.
Gleich am nächsten Tag entdeckte ich einen kleinen privaten "Autofriedhof" in der Nähe unserer Ferienwohnung bei Poggibonsi. Interessant ist, dass er mir vier Jahre zuvor - damals waren wir schon einmal hier in der gleichen Ferienwohnung - nicht aufgefallen war. Denn wie man unschwer auf den Fotos erkennen kann, stehen diese Fahrzeuge schon wesentlich länger als nur 4 Jahre! |

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Wenn ich mich nicht täusche müsste das oben rechts ein TALBOT 150 und die beiden Italiener jeweils ein Fiat, Modell 1500 sein. Den Ford Taunus kenne ich noch aus meiner Kindheit.
Eine Woche später waren wir auf dem "staubigen" Weg nach San Gimignano, als uns in der toskanischen Prärie dieses wunderschöne Fahrzeug - mit altem KFZ-Kennzeichen für SIENA - entgegen rumpelte. Der Citroen Dyane machte - was man so im Vorbeifahren erkennen konnte - einen außerordentlich guten Eindruck.
Mein Töchterchen hatte ihn bereits entdeckt, denn ich hatte nur Augen für die herrliche Landschaft. Dennoch schaffte ich es - mit ihrer Hilfe - die Kamera zu zücken und dieses Foto - im Vorbeifahren zu "schießen".
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In der zweiten Urlaubswoche war es nicht mehr so brütend heiß und wir unternahmen einen Ausflug in das Chianti-Gebiet. Über kleine und teilweise sehr enge Straßen fuhren wir in die Ortschaften Castellino in Chianti, Panzano in Chianti bis nach Greve in Chianti. Greve ist mit 169 km² eine der flächenmäßig größten Gemeinden Italiens und ist seit dem 13. Jahrhundert die Hauptstadt des Chianti. |
Einen wahren Schatz entdeckten wir direkt am Marktplatz von Greve. Einen wunderschönen alten Fiat Topolino mit Kühlaufbau. Sicherlich auch heute in Italien eine echte Rarität und so wie es den Anschein hatte schon ewig in Familienbesitz der dort ansässigen Metzgerei. Ich musste viel Geduld aufwenden, damit ich den Wagen einmal ohne "Menschentraube" drum herum fotografieren konnte. Die Geduld hat sich aber gelohnt.
Viel zu schnell war unser Urlaub in der Toskana wieder zu Ende - der Rotwein war auch schon getrunken - und es ging mit dem Mietwagen zurück in Richtung Brig, wo wir unseren Peugeot 308 SW von der Werkstatt abholen und den Mietwagen in Sion wieder abgeben mussten.
In Domodossola haben wir unseren Wagen noch einmal vollgetankt, um ein paar "Kröten" zu sparen. In der Schweiz ist eben alles ein wenig teurer! An die kleine Tankstelle war auch eine Werkstatt angeschlossen und auch hier entdeckte ich ein paar automobile Schätzchen. Leider war es noch sehr früh an diesem Samstag und so war noch niemand zu sehen. Sonst hätte ich sicherlich ein paar bessere Nahaufnahmen machen können. So musste ich eben durch das schmutzige Glas der Werkstatt fotografieren.
Der Fiat 500 mit dem alten KFZ-Kennzeichen stand vor der Halle. Und erst beim Nähertreten entdeckte ich den Mini und den Jaguar in der Halle.
Wohlbehalten kamen wir - verzögert durch ein paar Pausen, stockendem Verkehr um Basel herum und einer Stauumfahrung durch Frankreich - am späten Nachmittag mit unserem reparierten Peugeot 308 SW wieder am Heimatort an.
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