Ende Januar machten meine Frau und ich uns bei eisigen Temperaturen in Deutschland auf, um von Frankfurt nach South Africa zu fliegen, in der Hoffnung auf Sonne, Erholung, Natur und auf ein bisschen Abenteuer.
Unsere 2 1/2-wöchige Tour führte uns auf der sog. "Garden Route" über Somerset West, Gansbai, Swellendam, Outshoorn, Wilderness, Knysa, Plettenberg, Storms River bis zu unserer letzten Unterkunft nach Colchester. Der Rückflug erfolgte dann von Port Elisabeth über Cap Town, Addis Abeba wieder zurück ins kalte Deutschland und zwar nach Frankfurt.
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Nach knapp 7 Stunden Flug landeten wir morgens gegen 3 Uhr bei trockenen 27°C und schon langsam aufgehender Sonne in Addis Abeba (Äthiopien) zwischen, um dann 2 Stunden später die restlichen 7 Stunden nach Cape Town "abzusitzen".
Bei strahlendem Sonnenschein und mindestens 30°C kamen wir etwas übernächtigt, aber trotzdem neugierig auf das was uns erwarten wird, am Nachmittag auf diesem riesigen und dennoch menschenleeren Flughafen an.
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Wir nahmen - nachdem wir unser Gepäck hatten - gleich unseren VW-Polo in Empfang. Etwas ungewohnt war es für uns, dass die Fahrzeuge hier rechtsgelenkt sind und ich meine Anweisungen von meiner Frau plötzlich von der linken Seite vernahm! Mit höchster Konzentration und Präzision lotste sie mich erst einmal quer durch Kapstadt zu unserer ersten Unterkunft, etwas außerhalb. Und auch für noch noch bevorstehendne Urlaub in diesem wunderschönen und sehenswerten Land war sie besser als jedes NAVI! |
Sabine hatte immer ein Auge auf der Karte und das Handy gerichtet und mit dem anderen Auge "schielte" sie in die herrliche Landschaft, während ich meine Augen scharf auf den Verkehr und ins Hinterland gestellt. Man weiß ja nie, was einem im Outback an altem Blech oder vierbeinigem Fell vor die Linse, bzw. den Kühler kommt. Anmerkung der Redaktion: Viel Verkehr schien es im Outback nicht zu geben!
Sehr hilfreich und noch beser als Karten war für uns "MAPS ME", eine einfach geniale APP. Und was das alte Blech anging muss ich leider sagen, dass dort der Anteil der japanischen Reis-Tschunken aus den 1970er und 1980er Jahren wirklich in allen möglichen Zuständen unterwegs waren. Das sind u.a. alte Datsun´s, Honda´s, Nissan´s, Toyota´s, jede Menge Subaru´s und VW Golf der 1. Serie. Auch die Tuning Szene, was die voran genannten Fahrzeuge betrifft, ist dort am...

...sehr kreativ. Hauptsache ein großer und lauter Auspuff und fette Mucke aus den Boxen. Der Rest treibt dir die Tränen in die Augen. Tragflächen und Spoiler von irgendwas, festgeschraubt an irgendwas - Hauptsache es bleibt beim Cruisen an Ort und Stelle. Die bessere Gesellschaft zeigt sich gerne mit BMW, Ferrari, Mercedes, Porsche, Teslar und wie sie alle heißen. Franzosen sind mir in "freier Wildbahn", auf jeden Fall nicht bewusst, nicht vor die Linse gekommen. Aber an den Wochenenden entdeckt man dann doch öfter einmal einen schönen alten Mercedes oder Porsche. In den durch unzählige Kameras überwachten Anwesen erhascht man einen Blick auf alte Ferraris & Co. und diversen Engländern in perfektem Zustand. Diese sind natürlich unter schattigen Carports oder Garagen mit einer "Wohnfläche" von geschätzen 150 m², auf den parkähnlichen Grundstücken mit Pools in Wettkampfgröße, geparkt.

Da es bekanntlich auch in Südafrika hin und wieder etwas Wasser von oben gibt, denn dort beginnt Ende Januar so langsam der Herbst, kommt man bei Regen sehr schnell mit seinem deutschen Gastgeber ins Gespräch. Er empfahl uns am Samstag einen sehr schönen afrikanischen Markt in einem rd. 5 km entfernten Nachbarort, namens Sedgefield, zu besuchen.
Messerscharf kombinierte ich sogleich, dass es sich bei erwähntem Markt nicht um einen Teilemarkt handeln konnte. Und so fragte ich ihn kurzerhand, nachdem ich ihm von meinem eigenen "rostigen" Hobby erzählt hatte, ob hier in seiner Gegend nicht auch irgendwo so ein wenig altes Blech vor sich hingammeln würde.
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Wir Peugoisten sind ja bekanntlich kompromissbereit und so schnappten wir uns einen Regenschirm, schlenderten erst brav über den durchaus sehenswerten Markt und pilgerten danach ganz schnell einer bestimmten Adresse entgegen.
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Und bei dem, was wir dort zu sehen bekamen, fiel mir doch fast die Kamera aus der Hand.
Alle Fahrzeuge waren fein säuberlich unter einem Dach geparkt und sie standen alle zum Verkauf bereit!!!
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Einen Franzosen habe ich dann doch noch entdeckt
Und wessen Interesse nun durch uns geweckt wurde:
100 Rand sind in etwa 7 EUR. Hinzu kommt dann noch der Versand per Container.
Glaubt mir, meine liebe Sabine hatte ihre Last mich zeitnah dort wieder weg zu bekommen.
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Ab dem kommenden, zum Glück auch wieder sonnigen und warmen Tag, hatten wir noch einige 100 Kilometer Südafrika vor uns. Hin und wieder haben wir dann auf unserer weiteren Reise entlang der schönen Garden Route immer wieder alte Fahrzeuge gesehen. Hauptsächlich waren es - wie bereits erwähnt - Japaner, aber auch der eine und andere VW Bus Typ 2 und 3 (Camper).
Da wir allerdings nach Südafrika geflogen sind um Land, Natur und Leute kennenzulernen, was uns übrigens bestens gelungen ist, sind hier noch ein paar Natur-Fotos. Die BIG FIVE haben wir leider nicht alle gesehen, dafür aber den afrikanischen Büffel und die Elefanten, die ja zu den BIG FIVE gehören.
Wir können jedem Interessierten nur wärmstens empfehlen Südafrika einmal zu bereisen. Land, Natur und Leute sind einfach unbeschreiblich - man muss den Reiz dieses Landes einmal selbst erlebt haben. Jedoch sollte man - auf Anraten jedes Reiseführers und Vermieters, die im Übrigen sehr oft deutschstämmig sind, auf Ausflüge bei Nacht verzichten.
„Nkosi sikelel’ iAfrika... "Herr, segne Afrika...
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