Peugeot-Oldtimer-Freunde Rhein-Main
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Reisebericht No. 18

- Lappland und Lofoten / Erster Teil -

 

Am Freitag, 22. Juni starteten mein Vater und ich in seinem BMW 326, Baujahr 1939, zu einer außergewöhnlichen Oldtimerfahrt. Wir reisten an besagtem Freitag über in die Nähe von Kiel an, wo wir uns mit Freunden aus Hannover trafen und dort übernachteten.

Gestartet wurde die von Indefrey Classic Cars veranstaltete Tour "Lappland und Lofoten - wo die Sonne niemals untergeht" am Oslo-Kai in Kiel und zwar tags darauf.

 
 
 
1. TAG - Samstag, 23. Juni 2018:
Kiel - Oslo mit der COLOR FANTASY
 
Bereits gegen 11 Uhr waren wir - nachdem wir hervorragend geschlafen und gefrühstückt hatten - am Oslo-Kai in Kiel angekommen und konnten beobachten, wie die COLOR FANTASY rückwärts an die Anlegestelle heranfuhr und dann pünktlich um 12 Uhr anlegte. Nun begann das Ausladen des Schiffes, die Kabinen wurden gereinigt und norwegische Tagesausflügler verließen in Massen das Schiff für ihren 3-stündigen Landgang.
 
 
Bereits um kurz vor 13 Uhr - einige LKW´s und Trailer waren bereits verladen worden, durften wir mit den Oldtimern als die ersten PKW auf das Schiff.
Die Color Fantasy ist mit 74.500 BRT, 224m Länge und 35m Breite, eines der größten Schiffe ihrer Art. Sie fährt 22 Knoten, was in etwa 42 km/h entspricht und hat einen Tiefgang von max. 6,80 m.
Auf 15 Decks sind in 966 Kabinen 2.667 Betten untergebracht, 750 PKW verladen werden und es stehen noch 1.270 Lademeter für LKW, Auflieger, Wohnmobile und Busse zur Verfügung.
 
Bild rechts: Wir unterqueren gegen 20 Uhr die 18 km lange Storebaelt-Brücke, die Ost- und Westdändemark verbindet.
 
Ich sah der restlichen Verladung zu und hätte nie gedacht, dass wir pünktlich um 14 Uhr ablegen werden. Es stand noch ein Sattelschlepper vor der Fähre, der noch mit nach Oslo wollte. Kurzerhand wurden 2 große Wohnmobile, die für den Export nach Norwegen gedacht waren wieder ausgeladen und der LKW konnte mitfahren. Und so fuhren wir so langsam aus der Kieler Förde heraus und bewunderten die vielen Schiffe der "Kieler Woche". Darunter auch diese Oldtimer zur See:
 
 
In der Observations-Lounch, auf dem höchsten Deck des Schiffes und mit grandiosem Ausblick, wurde gegen 17 Uhr die Begrüßung und das erste Breafing von Mark abgehalten. Von dort aus ging es dann bis auf Deck 6, 1 Stockwerk über den Autostellplätzen, wieder nach unten. Im Grand Buffet Restaurant war für unsere Reisegruppe ein Teil reserviert, wo wir herrlich schlemmen und uns mit Freunden auf das bevorstehende Abenteuer einstimmen konnten.
 
 
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2. TAG Sonntag, 24. Juni 2018:
Oslo - Röros / 400 km
 
Wir haben hervorragend geschlafen, denn die See war ruhig und man hatte nicht das Gefühl auf einem Schiff zu sein. Somit erschienen wir putzmunter am Frühstücksbüfett, wo wir bereits zu früher Stunde den unterschiedlichsten Lachs und Heringssalat in verschiedenen Versionen genießen konnten. Alsbald trieb es uns beide aber hinauf auf Deck 13, dem Sonnendeck. Es lagen noch rund zwei Stunden Fahrt vor uns, die wir an der frischen Luft und in der Sonne genießen wollten.
 
 
 
 

google maps  

 
Das Ufer rückte bereits während des Frühstückes von beiden Seiten immer näher an das Schiff heran, denn wir befanden uns bereits im Oslofjorden (Oslofjord). Dieser ist bis zu 300m tief und ist die stärkste befahrene Wasserstraße des Nordens. Dieser Fjord erstreckt sich im Norden bei Langesund, wo das Skagerrak beginnt bis Oslo im Süden und ist etwa 118 km Luftlinie lang.
 
Die norwegische Festungsinsel Oscarsborg, die von 1836 bis 1856 erbaut wurde, kommt in Sicht. Sie sicherte die Zufahrt nach Oslo vom offenen Meer her ab. Die Geschütze auf der Insel stammen von der Firma Krupp. Mit ihnen wurde am 09. April 1940 der Kreuzer Blücher versenkt.
 
 
Um 10 Uhr erreichten wir Oslo. Leider dauerte es bis 12 Uhr, bis wir das Schiff verlassen und am norwegischen Zoll vorbei waren. Ich als Navigator bin immer froh, wenn wir heil aus einer großen Stadt herausgefunden haben. Und so begaben wir uns auf dem Weg in Richtung Norden. Von Oslo selbst haben wir nicht viel sehen können, da wir meistens "unter Tage" gefahren sind. Cirka 35 km nach Oslo endet die Autobahn und wir befuhren gut ausgebaute, mautpflichtige Landstraßen, durch herrlichste Natur. Die Sonne schien und wir kamen auf der 175, vorbei am riesigen Mjösa-See gut voran.
 
In Ädalsbruk verließen wir kurzerhand unsere Strecke, denn es stand eine Pause am Kontrollpunkt "Ädalsbruk Motor Museum Monsbakken" an.
 
Während mein Vater einen Kaffee genoss, schaute ich mir das Musum einmal genauer an. Leider war es total voll gestellt mit allerlei Sammelsurium. Dennoch entdeckte ich unter den PKW einen Peugeot 201 und bei den anderen Ausstellungsgegenständen sogar eine Kaffee-Mühle von Peugeot.
 
Es lagen noch weitere 265 km auf der E3 vor uns und so begaben wir uns alsbald auf die Weiterfahrt in Richtung Röros, dem ehemaligen Kupferbergwerk-Städtchen.
 
Je weiter wir in Richtung Norden kamen, desto öfter wurden wir auch einmal von einer kleineren, oder größeren Herde von Rentieren aufgehalten, die hier seelenruhig auf der Straße marschieren. Da heißt es Geduld haben, denn diese Tiere bringt nichts aus der Ruhe!
 
 
Gegen 17:30 Uhr erreichten wir unser Hotel in Röros. Das Abendessen mit landestypischem Büfett war hervorragend und dank der dicken Vorhänge konnten wir hervorragend schlafen. Es bleibt jetzt jeden Tag ein wenig länger hell.
 
 
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3. TAG
Montag, 25. Juni 2018:
Röros - Östersund
280 km
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

google maps  

 
Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren wir in kleinen Gruppen vom Hotel nach Röros hinein, um Norwegens einzige Bergstadt, die für ihr raues Klima bekannt ist, zu besuchen. Hier wurde 1914 der Kälterekord von -50,4° C gemessen.
Vom Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre wurde hier Kupfererz abgebaut. Heute steht diese Stadt, dank der guterhaltenen alten Häuser, in der UNESCO Liste als Weltkulturerbe. Norwegen selbst hat keine Bergbautradition und so wurden aus vielen Teilen Europas - so auch aus dem Harz - nach Röros geholt.
 
Die Schmelzhütte, in der sich heute eine sehenswertes Bergbaumuseum befindet und der Schlackenberg sind noch heute geschichtliche Zeugen der damaligen Bergbautätigkeit in Röros. Im Umfeld des Schlackenberges findet man auch heute noch bis zu 250 Jahre alte Häuser der einfachen Bergleute.
 
Heute war es, dem Foto zu entnehmen, noch sehr frisch und man merkt, dass man immer weiter in den Norden vorstößt! 
 
 
 
Und weiter geht es durch Lappland immer weiter in den hohen Norden und nach wenigen Kilometern Fahrt durch eine alpine Hocheben überquerten wir die Grenze nach Schweden. Das Wetter war heute sehr bescheiden, aber zum Glück regnete es nicht ständig. Wir genossen dennoch die Fahrt über die extrem einsame E31, die ab der Grenze in Norwegen dann die E84 wurde.
 
Die südsamische Stadt Östersund liegt am Storsjön-See, mitten in Schweden. Die Stadt ansich hat leider nicht sehr viel zu bieten und es blies ein bitterkalter Wind an diesem Tag. In Östersund wohnen rund 50.000 Einwohner.
 

 

linkes Foto:
Rathaus Östersund
 
 
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4. Tag
Dienstag, 26. Juni 2018:
Östersund - Arvidsjaur
450 km
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

google maps 

Nachdem wir im 4-Sterne Hotel Clarion Hotel Östersund hervorragend genächtigt und uns am reichhaltigen Frühstücksbüfett gestärkt hatten, waren mein Vater und ich wieder die ersten Teilnehmer, die gestartet sind. Wir nahmen ja auch mit dem ältesten Fahrzeug an dieser Fahrt teil.
Wir wagten uns immer weiter nach Norden vor und die Landschaft hier in Lappland wechselt ständig. Es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken und die heutige Strecke auf dem "Europaväg 45" führte komplett durch Lappland, immer wieder vorbei an gewaltigen, tiefblauen Seen. An den Ufern stehend leuchtend gelbe, oder rote Holzhäuser mit weißen Türen und Fensterrahmen. Ein herrlicher Kontrast zu dem Blau des Himmels und der vielen Seen.
Das Wetter war seit den frühen Morgenstunden einfach nur herrlich: blauer Himmel mit ein paar vereinzelten weißen Wolken und Sonne pur.
 
In etwa auf der Hälfte der Strecke war der heutige Kontrollpunkt am Ivars Bilmuseum in Hoting festgelegt. Somit hatten alle Teilnehmer genügend Zeit einen Blick in dieses exklusive Automobilmuseum zu werfen.
Seit 2009 befindet sich das von Bil-Ivar Ericsson (1938 - 2007) gegründete Museum auf einem neuen und 1600 m² großen Areal in Hoting, direkt an der E45.
 
(Für eine Weiterleitung auf die Homepage des Museums, bitte Bild anklicken)
 
Bil-Ivar Ericsson war einer von fünf Geschwistern, die gemeinsam auf der elterlichen Farm in Svedje aufwuchsen. Das Automobil wurde in den 1950er Jahren in Jämtland immer mehr zu und so entschlossen sich die Brüder Ake und Ivar in das Automobilgeschäft einzusteigen. Ein Teil der elterlichen Scheune wurde hierfür nun vom Viehbetrieb abgetrennt und zur Garage umgebaut.
Ake war als Mechaniker tätig und Ivar stieg in den Automobilhandel ein. Sie gründeten eine eigene Agentur und RENAULT war die erste Marke, die von Ihnen vertrieben wurde. Ein paar Jahre später kamen dann noch MERCEDES und PEUGEOT hinzu.
Bereits in den 1960er Jahren begann Ivar als Hobby Automobile zu sammeln und als die Fahrzeuge immer mehr wurden, reifte die Idee zu dem heutigen Automobilmuseum heran.
 

Renault 4 und 8
aufgereiht nach den Farben der Nationalfahne

Simca 8-1200, Baujahr 1950 

Renault,
Baujahr 1909

Berliet, Typ A1
1923 ermals in Dänemark zugelassen. Ein Jahr später
brannte der 9-Sitzer aus. 1927 wurde das Chassis
gekauft und bist 1938 wieder komplett aufgebaut

Citroen 11CV
und Peugeot 203

 
und rechts: Panhard Dyna Z
 

Wenn man die Geschichte hinter Bil-Ivar

Ericsson kennt, dann verwundert es nicht,

dass man in seinem Museum so viele

Modelle französischer Automobilhersteller

findet!

 
  
 
Ich hielt schon seit zwei Tagen angestrengt Ausschau nach einem Elch - Hinweis- bzw. Warnschilder gab es an den Straßen zuhauf. Einen Elch habe ich dennoch nicht zu Gesicht bekommen. Dafür ist mir aber aufgefallen, dass es neben der Hauptstraße extra Wege für die Schneemobile im Winter gab - und das sogar mit Verkehrszeichen!
 
Der rund 4.700 Einwohner zählende Ort hat außer der Holzkirche von 1902 nicht allzuviel zu bieten. Bekannt ist dieser Ort aber durch den See ARVIDSJAURSJÖN, auf dem in den Wintermonaten - und das bereits seit 4 Jahrzehnten - diverse Automobilfirmen ihre neuen Fahrzeuge testen. Hier wurden auch die ersten Test mit den ABS-Systemen gemacht, um dieses System weiter zu entwickeln.
Auch verschiedene Reifenhersteller testen hier oben in Lappland ihre neuen Winterreifen.
 
Für die heutige Übernachtung waren Zimmer im Clarion Collection Hotel in Arvidsjaur reserviert. Untergebracht waren wir in verschiedenen Herrenhäusern, die locker in einem waldähnlichen Park unterhalb des Gebäudes mit Restaurant und Rezeption untergebracht waren.
Nach einem herrlichen Abendessen zogen wir uns mit Freunden in deren Bulli zurück. Hier genossen wir in gemütlicher Runde einen Verdauungsschnaps und klönten ein wenig. Zu Vorgerückter Stunde zogen sich die "älteren" Herrschaften in ihre Gemächer zurück, während ich mit meinem Foto noch einmal auf Safari ging.
Bei meinem Spaziergang kam ich dann an einen See, wo dieses herrliche Foto entstand. Es war allerdings bereits nach 23 Uhr, als ich disesen Sonnenuntergang fotografierte. Danach begab auch ich mich zur wohlverdienten Nachruhe.
 
 
 
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5. Tag
Mittwoch, 27. Juni 2018:
Aridsjaur - Kiruna, rd. 370 km
 
 
 
 
Auch den heutigen Tag starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück mit Räucherlachs und anderen Leckereien, bevor wir den BMW beluden und uns auf den Weg machten. Und auch heute geht es weiter auf der E45 immer weiter hinauf in den hohen Norden. Weit sind wir aber heute nicht gekommen, denn nach einigen Kilometern querten wir einen Bahnübergang und plötzlich hörte ich etwas zischen und wenig später merkte auch mein Vater, dass wir einen Plattfuß hatten. In der Auffahrt zu einem Gehöft hielten wir deshalb an.
 
Nachdem der Wagenheber ausgepackt und ich den Wagen etwas angehoben hatte, konnte mein Vater den Wagenheber in die dafür vorgesehen Aufnahmeeinrichtung schieben. Schnell hatte ich dann den Wagen angeboben und den defekten Reifen abmontiert. Zwischenzeitlich hatte mein Vater die Ersatzradabdeckung und den Ersatzreifen demontiert. Innerhalb von 20 Minuten konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Zum Glück war unsere nächste Übernachtungsmöglichkeit in der Großstadt Kiruna. Dort sollte es möglich sein, dass wir eine Fachwerkstatt finden, die den Ersatzreifen reparieren kann.

google maps     

 

Nach rd. 150 Kilometern erreichten wir den Polarkreis in Jokkmokk. Es blies hier ein bitterkalter Wind, obwohl die Sonne sich ab und an einmal zeigte.

Nach einer kurzen Pause zog es uns alsbald aber wieder auf die Piste - im wahrsten Sinne des Wortes - zurück

 

 
 
Auf rd. 20 km Länge bekam die E45 eine neue Teerdecke. Das interessante dabei ist, dass auf den Schotteruntergrund - auf dem wir in der Aufnahme fahren - erst Armierungsmatten aufgelegt und diese dann eingeschlämmt werden. Andere Länder, andere Sitten.
 
Nach knapp 200 Kilometern kamen wir an den gigantischen Stausee STORA LULEVATTEN bei Porjus vorbei. Das erste Wasserkraftwerk wurde zwischen 1910 und 1915 erbaut und ist heute ein Museum und wurde 1986 zum Baudenkmal erklärt, welches das erste Gebäude ist, das die schwedische Industrialisierung des frühen 20. Jahrhunderts darstellt. Die Ortschaft Porjus sollte eigentlich nur während des Baues des Wasserkraftwerk bestehen. Es existiert aber auch heute noch und hat heute rd. 260 Einwohner.
 
Zwischen 1971 und 1982 entstand ein neue Kraftwerk. Es sind insgesamt drei gewaltige, hintereinander liegende Wasserkraftwerke, die vom Konzern Vattenfall betrieben werden. Es war schon beeindruckend zu sehen, wie viel Wasser hier ins schmale Tal abfloss und mit dessen Hilfe Strom erzeugt wird.
 
Ansonsten bekamen wir auf der heutigen Tour auch wieder keinen Elch vor die Linse. Beeindruckend war die Weite der Landschaft und des riesigen Waldgebietes.
 
Am frühen Nachmittag kamen wir in Schwedens nördlichsten Stadt, in Kiruna an. Nach einigem Suchen, mit Hilfe unseres Smartphones konnten wir einen Reifenhändler ausfindig machen. Man war dort sehr hilfsbereit und innerhalb von 20 Minuten war der Mantel geflickt und der Schlauch eines Traktors im Reifen. Unseren eigenen Schlauch konnte man nicht reparieren, denn er war von einem Schraubenzieher zerfetzt worden!  
 
 
Auch heute schafften es alle - bis auf einen - Teilnehmer auf eigener Achse ins CAMP RIPAN in Kiruna. Unsere Freunde aus Hemmingen, bei Hannover, schafften es leider nur gerade eben auf den Parkplatz - sie hatten Probleme mit dem Motor. Und nachdem unsere beiden Mechaniker Detlef und Hans Hermann ebenfalls im Camp eingetroffen waren zogen beide ihre "Blaumänner" an und legten sich ins Zeug, um den schönen Bulli wieder zum Laufen zu bringen.
 
Leider war das Bemühen der beiden Mechaniker umsonst und die traurige Kunde machte schnell ihre Runde. Angelika und Holger konnten auf keinen Fall mehr mit dem Bulli weiterfahren. Am nächsten Morgen sollte der Wagen abgeschleppt werden und beide konnten nur noch in einem Leihfahrzeug an der Rallye teilnehmen.
 
 

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Reisebericht No. 18

- Lappland und Lofoten / Zweiter Teil -

 
6. Tag
Donnerstag, 28. Juni 2018:
Kiruna - Kabelvag auf den Lofoten, rd. 380 km
 
 
 
 
 
 
 
google maps   
 
Das war das traurige Bild des heutigen Tages. Unser Party-Bulli wurde auf einen riesigen Abschleppwagen verladen und wurde zu einer Sammelstelle gefahren, wo er ein paar Wochen später vom ADAC abgeholt werden und von dort aus Huckepack seine Rückreise in die Heimat antreten sollte.
 
Nachdem wir ausgiebig gefrühstückt und die Fahrzeuge beladen hatten wurden wir von einem Bus abgeholt und zur Eisenerz-Mine von Kiruna chauffiert. Unsere beiden Reiseleiterinnen - beides junge deutsche Damen, die es hierher verschlagen hat - waren auch gleich mit von der Partie. Das in Kiruna gewonnene Eisenerz ist magnetisch und hat einen Eisenerzgehalt von 65-72% - weltweit nur bis zu 15%!
 
Das Abbaugebiet zieht sich schräg unter die Stadt Kiruna und das darüberliegende Geländer sackt pro Jahr mehr als 5m ab und es entsteht ein Graben zwischen dem Bergwerk und der Stadt. Bis 2035 existieren schon Evakuierungs- und Umsiedlungspläne für bis zu 6000 Einwohner. Hierfür wurden von der Gesellschaft bereits für die beiden nächsten Umsiedlungsprojekte Rücklagen in Millionenhöhe gebildet. Hier werden ganze Häuser komplett per LKW umgezogen. Auch Kiruna´s Kirche - sie erhielt einen Preis für Schwedens schönste Kirche - wird 2025/26 Stück für Stück abgebaut und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut.
 
 
Tagtäglich verlassen 10 Züge mit 68 Waggons mit einem Gesamtgewicht von 6800 Tonnen Eisenerzpeletts die Stadt in Richtung Norwegen und zwar an den im Winter eisfreien Hafen von Narvik. Von der Sprengung, die meistens nachts gegen 02:00 Uhr stattfindet, über den Abbau, die Herstellung der Peletts bis hin zur Verladung in die Waggons und der Abfahrt dieser Züge vergehen gerade einmal 12 Stunden. Dieses Eisenerzwaggons werden von den stärksten E-Loks der Welt gezogen.
 
In diesem Bergwerk existieren 550 km befestigte Straßen, d.h. geteerte Straßen, unter Tage.
In diese Schaufel, in der ich mich für ein Foto gestellt habe, passen 25 to., die danach in spezielle Waggons geladen. Ein elektrisch betriebener und ferngesteuerte Transportzug bringt den Abraum dann zur Weiterverarbeitung zu speziellen Aufzügen. Auch hier geht alles vollautomatisch.
 
 

Wir folgen der E10 in Richtung Westen. Narvik ist noch 147 km entfernt und mittlerweile sind wir auf einer Hochebene angekommen. Die hier wachsenden Birken sind nur noch maximal 2m hoch sind.

Nach 133 km - seit unserem Start in Kiruna - erreichten wir Grenze zu Norwegen.

 
 
 
Die 1007 m lange Tjeldsundbrücke verbindet das Festland mit der Lofoten-Insel Hinnoya und wurde 1967 von König Olaf V eingeweiht. Der Sund, der die Lofoten vom Festland trennt ist hier 50 km lang. Wir befinden uns noch immer auf der E10.
 
Das Wetter wurde immer besser und so konnten wir die ersten Kilometer auf den Lofoten genießen. Wir waren überwältigt von den hohen Bergen der Lofoten und der atemberaubenden Landschaft.
Es war schon noch ein schönes Stück bis nach Kabelvag, wo wir drei Nächte verbringen sollten.
 
 
Der Sloverfjord-Tunnelen hat es in sich! Er ist ein Unterwassertunnel mit einer Länge von 3.337 m. An seiner tiefsten Stelle - 8% Gefälle, bzw. Steigung - liegt er 112 m unter dem Meeresspiegel. Er wurde am 19. Dezember 1997 eröffnet. Er gehört zur "LOFAST" (Lofoten-Festland-Verbindung), die den Lofoten eine Fähre-freie Verbindung ermöglicht.
 
 
Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte, das Nyvager Rorbuhotel. Eine Doppelhaushälfte mit zwei Schlafzimmern, Küche, Wohnzimmer und Bad und wieder einmal herrlichem Essen.
 
 
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7. und 8. Tag
Freitag, 29. Juni und Samstag, 30. Juni 2018:
Freie Zeit, um sich die Lofoten etwas näher anzusehen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
google maps  
 
F R E I T A G :
 
Leider hatten wir die beiden Tage, die wir auf den Lofoten waren, schlechtes Wetter. Es war nur noch 7° C kalt und es nieselte, oder regnete öfter einmal. Wir machten das Beste aus der Situation und sind mit unseren Freunden aus Frankfurt ein wenig "auf´s Land" gefahren.
 

Wir fuhren zu allererst in Richtung Reine, aber nicht das in Westfalen, sondern das auf den Lofoten. Unsere Strecke führte uns fast immer am Wasser entlang, wo wir ständig die Trockenständer sahen, auf dem der Kabeljau im stetigen Wind zum Stockfisch wird.
 
Ein Abstecher zu einem der schönsten Badestrände auf den Lofoten gehörte auch dazu: Haucklanden - glasklares türkisfarbenes Wasser und weißer Sandstrand wie in der Karibik.
 
 
Das Wikingermuseum in Borg gehörte natürlich auch dazu. Hier bekam man Einblicke, wie die Wikinger in solchen Langhäusern gelebt haben. Dieser rekonstruierte Neubau ist 80m lang und 10m breit und steht nur unweit der originalen Fundstelle. Dieses Langhaus steht nördlicher als Island! Das Langhaus weist zwei Eingänge vor: einer führt in den Wohnbereich und der andere in den Bankettsaal, die dahinterliegende Küche und die Stallungen.
Anhand von 15 unterschiedlichen Glasteilen konnte man feststellen, dass die Wikinger schon damals regen Handel trieben. Glas war so teuer wie 500 Schafe, ein kompletter Hof oder ein Wikingerschiff mit Segel und Ruder! Auch Fundstücke in England und Deutschland belegen den Handel der Wikinger mit Stockfisch und Felle, die gegen Honig, Eisen, Schmuck und Stoffe eingetauscht wurden.
 
 
 
Und weiter ging es, denn wir wollten ja noch in den berühmten Nussfjord, um uns eines dieser typischen Fischerdörfer anzuschauen. Hier kann man noch eine Lebertran-Siederei auf vergangenen Zeiten besichtigen. 
 
 
Dennoch trieb es uns die Kälte und das ungemütliche Wetter alsbald wieder in Richtung Hotel zurück. Das Abendessen lockte uns schon ganz leise!
Hier sei eine Warnung an alle Urlauber gerichtet, die einmal Skandinavien bereisen möchten. Haltet Euch bitte immer an die ausgewiesenen Geschwindigkeitsbeschränkungen! Unser zweites Männerteam wurde in einer 60er Zone per Laserpistole geknipst und angehalten. Den beiden Herren wurde eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 8 km/h zur Last gelegt. Hierfür mussten sie an Ort und Stelle 200 EUR zahlen!
 
 
 
S A M S T A G :
 
 

Nach einer etwas unruhig Nacht, es goß nämlich in Strömen, stärkten wir uns am hervorragenden Frühstück des Hotels.

Ich begann den Tag meisten mit Lachs, wenn es gab auch Heringssalat, Käse und leckerem - manchmal noch warmen - Brot. Hierzu gab es neben dem üblichen Kaffee auch ein kleines Schnapsgläschen voll MÖLLER´S TRAN (Omega-3 Fischöl). Na denn guten Apetitt!

Den heutigen Samstag gingen wir ganz entspannt an, denn beim gestrigen Abendessen wurde mein Vater gefragt, ob er einem Hochzeitspaar die Freude machen würde und sie von der Kirche zu unserem Hotel fahren könne. Selbstverständlich hat er zugesagt.

Während mein Vater sich etwas auf der "Bude" ausruhte, begab ich mich nach Kabelvag hinein, um für das Mittagessen etwas einzukaufen. Heute war Markttag und so kam ich in den Genuss delikaten Ziegenkäse einkaufen zu können.

Am Nachmittag haben wir dann das überglückliche Brautpaar von der Kirche, einmal quer durch den Ort bis zum Hotel chauffiert. Das war für alles Beteiligten ein großes Vergnügen.

Am frühen Abend wurde dann zwischen den Hütten gegrillt, da das Restaurant heute für die Hochzeitsgesellschaft reserviert war. Einige wenige sind auch irgendwo anderst essen gegangen, oder hatten sich in der eigenen Küche bekocht.

 
 
Unsere Fahrzeuge hatten auch einmal eine Pause verdient!
 
 
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9. Tag
Sonntag, 01. Juli 2018:
Kabelvag - Bodö,
keine Kilometerangabe wegen der vielen Fähren
 
  
 
 
 
 
 
Wir haben uns zu der Variante entschieden, dass wir zurück nach Lodingen fahren und von dort die Fähre auf das Festland nehmen.
 
Heute verlassen wir auch die Europastraße 10, die in A auf den Lofoten beginnt, 397 km durch Norwegen führt und auf weiteren 483 km durch Schweden dann nach 880 km in Lulea endet. Im norwegischen Teil dieser Strecke heißt die Straße auch "Kong Olav Vs Vei" (König Olav´s Weg).
 
Ab sofort geht es nur noch Richtung Süden!
google maps  
 
 
Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir wieder die Lofoten und begeben uns noch ein letztes Mal auf die Europastraße 10 bis wir nach ca. 1,5 Std. das Hafenstädtchen Lodingen erreichten. Dort mussten wir auch gar nicht lange warten, bis unsere Fähre eintraf.
 
 

Ein Fährschiff der Reederei Torghatten Nord brachte uns innerhalb von ca. 1 1/2 Stunden von den Lofoten nach Borges, auf dem norwegischen Festland.

Die Überfahrt verging wie im Fluge, denn es gab unterwegs jede Menge toller Fotomotive zu entdecken.

Ein letzter Blick zurück.
 
Auf der heutigen Strecke sind wir 10 Kilometer in Tunnels unterwegs gewesen...
Seit Bogenes geht es - und das bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen - auf der Europastraße 6 in Richtung Süden weiter. Unser heutiges Ziel ist das SCANDIC HARVET HOTEL in Bodö
Wir hatten noch genügend Zeit zur Verfügung und so statteten wir dem "NORSK LUFTFARTSMUSEUM" einen Besuch ab. Hier wird in zwei getrennten Hallen die Entwicklungsgeschichte der militärischen, sowie der zivilen Luftfahrt dargestellt. Wen es einmal nach Bodö zieht, dem sie dieses tolle Museum wärmstens empfohlen.
Wie wir dann später im Hotel erfuhren, war es heute mit 26° C der wärmste Tag seit 1961 - und wir waren dabei! Im Laufe der Zeit sollte es hier im hohen Norden noch heißer werden. In Folge dessen sollten riesige Waldbrände entstehen, was wir ab zu dieser Zeit noch nicht wussten.
 

 Während sich mein Vater ein wenig ausruhte, begab ich mich wieder auf Fotosafari. Ich genoss im Hafen von Bodö das herrliche Wetter und beobachtete das geschäftige Treiben im Hafen. Das höchste Gebäude im Hintergrund war unser Hotel. Hier und heute hatten wir einen herrlichen Blick auf die Mitternachtssonne.

 

 

Auf dem Foto rechts - aufgenommen von der Aussichtsterrasse unseres Hotels - ist es bereits 22:30 Uhr. Seit 21:00 Uhr schiebt sich die Sonne auf einer Höhe immer weiter am Horizont entlang.

 
 
Reges Treiben hier oben auf der Aussichtsterrasse, denn jeder Hotelgast möchte diesen magischen Moment erleben und in einem Bild festhalten. Seit 21:30 Uhr blies es hier oben im 18. Stock doch ganz gehörig um die Ohren und ohne Jacke konnte man es in der Tat nicht mehr aushalten. Doch die Momente der sogenannten Mitternachtssonne entschädigte für die Kühle und die lange Wartezeit! Jetzt aber nichts wie ins Bett.
 
 
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10. Tag
Montag, 02. Juli 2018
Bodö - Mosjoen, ca. 340 km
 
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heute geht es auf der Küstenstraße 17 in Richtung Süden weiter. Unterwegs werden wir - auf der zweiten Fähre von Dreien - den Polarkreis wieder überqueren. Die heutige Strecke sollte sich als eine der schönsten Abschnitte auf unserer 14tägigen Fahrt herausstellen.
 
 
 
 
 
 
 
google maps 
Unser erstes "Highlight" des Tages - Saltstraumen Maltröm - erreichten wir nach 30 Kilometer östlich von Bodö. Durch den 2,5 km langen und ca. 150 m breiten Sund drücken sich beim Gezeitenwechsel fast 400 Kubikmeter Wasser durch. Dabei erreichen die Wassermassen eine Geschwindigkeit von gut 40 km/h und es entstehen riesige Strudel, die gerne auch mal 10m im Durchmesser aufweisen können und bis zu 4 m in die Tiefe gehen. Die Küstenstraße 17 führt hier über eine hohe Brücke. Leider konnte ich hier kein aussagekräftiges Foto machen.
 
 
 
Die herrliche Landschaft ließ uns immer wieder staunen und wir genossen - mit geöffnetem Faltdach - das spitzenmäßige Wetter. Nach dem wir den Gletscher "Svartisen" - bedeutet im norwegischen "Schwarzeis" - passiert hatten, mussten wir in Foröy ein paar Minuten auf die nächste Fähre warten. Der Svartisen teilt sich in den Ost- und den Westgletscher und zählt 60 Gletscherarme. Auch dieser Gletscher zieht sich seit mehr als 50 Jahren immer weiter zurück.
 
 

Von Foröy nach Agskardet, einer ca. 15. minütigen Überfahrt, waren wir ebenfalls mit einem Oldtimer unterwegs. Die M/F Stryn ist nämlich - wie hier am Messingschild ersichtlich - Baujahr 1975.

Sie brachte uns dennoch zügig ans ander Ufer und wir konnten unsere Fahrt auf der Küstenstraße 17 fortsetzen.

 
Auf der zweiten Fähre von Jektvik nach Kilboghamn, die Fahrt dauerte hier nun 1 Stunde, querten wir wieder den Polarkreis. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Nächte - wenn auch ganz langsam - wieder kürzer!
 
Eine weitere Fährpassage lag noch auf unserer kurvenreichen Straße entlang der norwegischen Küste. Wir fuhren rd. 25 Minuten von Nesna nach Levang und hatten nun noch ca. 50 Kilometer bis zu unserem heutigen "FRU HAUGANS HOTEL" in Mosjön.
Heute waren wir auf insgesamt 41,3 Kilometer in Tunnels unterwegs. Die beiden längsten Tunnel waren dabei schon alleine 7.600 m und der "Toventtunnelen" sogar 10.700 m lang. Letztere befindet sich allerdings schon auf der Kreisstraße 78 und wurde am 22. November 2014 erst eröffnet.
 
 
Mosjön ist eine Kleinstadt mit ca. 10.000 Einwohner und befindet sich am Fluss Vefsna, die unmittelbar nach der Stadt in den Vefsnafjord mündet. In dieser Stadt befindet sich die größte Alluminiumhütte Europas. Ganz besonders sehenswert ist die "Sjogata", die Seestraße mit ihren über 100 Holzhäusern. Das Hausensemble entstand im Jahr 1866 und ist einfach herrlich anzusehen.
 
 
 
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Reisebericht No. 18

- Lappland und Lofoten / Dritter Teil -

 
11. Tag,
Dienstag, 03. Juli 2018:
Mosjön - Trondheim, ca. 400 km
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
Das heutige Ziel ist die ehemalige Hauptstadt von Norwege, Trondheim. Hier nächtigen wir im RADISSON BLU ROYAL GARDEN.
 
Trondheim ist die drittgrößte Stadt Norwegens mit rd. 191.200 Einwohnern und liegt auf einer Halbinsel am Fluss Nidelva, der am Hafen in den Trondheimfjord mündet 
 
 
google maps    
 
Die heutige Strecke durch das Landesinnere war nicht mehr ganz so spektakulär, wie an der Küste entlang. Dafür gab es allerdings in Trondheim jede Menge Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Trondheim ist eine Studenten- und Touristenstadt und das merkt man auch gleich. Hier steppt der Bär - wie man so schön sagt. Nach den eher ruhigen und wenig besiedelten Landstrichen, die wir bisher bereist hatten, mussten wir uns erst einmal wieder an solche Menschenmengen gewöhnen.
 

Hier findet man topmoderne Wohngebäude aktueller Architektur...

...neben historischen Holzgebäuden vergangener Jahrhunderten

 

Der Nidarodom (Trondheim hieß früher Nidaro) ist heute National-heiligtum. In diesem Dom wurden 7 Könige gekrönt und 10 Könige liegen hier begraben.

Bereits 1060 wurde er urkundlich erwähnt. Seit dieser Zeit erlebte dieses Gotteshaus mehrere Umbauten.

Im Dom befindet sich ein vom Berliner Orgelbauer Joachim Wagner im Jahre 1741 gebautes - und heute noch weitestgend originales - Instrument.

 
Unser Weg führte uns vom Dom weiter an den Fluss Nidelva, an die Holzbrücke "Gamle Bybroen", die den Stadtteil Bakklandet mit der Zentrums-halbinsel verbindet. Diese stammt aus dem Jahre 1862.
 
 
Mit ehemaligen Lagerhäusern, in denen sich heute Wohnungen, Cafés und Boutiquen befinden.
 
Hier drüben befindet sich auch der Trondheimer Fahrradlift. Wir haben dies ein einige Minuten beobachtet und festgestellt, dass es nur Einheimische bis ganz nach oben schaffen. Hier sind stramme Wadeln gefragt, denn man muss sich mit dem rechte Fuß auf einem Tritt bis ganz nach oben befördern lassen. Das schaute sehr kräfteraubend aus!
 
 
Da uns langsam der Hunger vorantrieb und wir heute kein gemeinsames Abendessen hatten, suchten wir uns mit unseren Freunden aus dem Raum Hannover ein schönes Lokal. Am Tmv Kaia suchten wir uns das Restaurant Egon aus, wo wir den lauen Sommerabend in vollen Zügen genossen. Das Bier und das servierte Essen schmeckte hervorragend. Zu vorgerückter Stund haben wir uns dann wieder zu unserem Hotel begeben und sind nach einem kleinen Schlummertrunk dann auch bald - müde von den heutigen Erlebnissen - in unsere Betten gesunken.
 
 
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12. Tag,
Mittwoch 04. Juli 2018:
Trondheim - Lillehammer, ca. 360 km
 
 
Unaufhaltsam treibt es uns wieder in Richtung Heimat - immer gen Süden!
 
Nachdem wir wieder einmal hervorragend gefrühstückt hatten, begaben wir uns als die ersten Teilnehmer auf die Strecke. Unser Wagen stand in der ersten Park-Reihe in der hoteleigenen Tiefgarage und so mussten wir den Weg für die anderen freigeben. Das war aber kein Problem für uns, denn mein Vater und ich sind sowieso keine Langschläfer.
Der VW Passat ist der Leihwagen unserer Freunde als "Ersatz" für den VW Bulli.

 
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Wir hatten die Stadt auf der Europastraße 6 verlassen und fanden nun immer häufiger landwirtschaftliche Flächen mit herrlich alten Bauernhöfen vor.
 
Auf dem Foto links fahren wir gerade auf eine kleine Passhöhe hinauf, wo nach knapp 160 Kilometer unsere Kontrollstelle sein sollte. Die Stempelstelle war da, aber das Café Kongsvold Fjellstue hatte, obwohl wir angemeldet waren, geschlossen. Nun gut. So ließen wir uns unseren Durchfahrtsstempel geben und es ging wieder auf die Straße zurück.
 
Auch heute waren wir wieder "unter Tage" unterwegs. Die 9 Tunnel, die beiden längsten Tunnel waren 4000m bzw. 3500m lang, brachten es heute auf 11 km und 170m! Es geht unaufhaltsam in Richtung Süden weiter.
 
 
 
 
 
In Harpevoss verließen wir die E6, fuhren über eine Brücke und dann ging es nur noch steil bergauf. Das besondere Highlight war der gut 35 km lange und unbefestigte Mautstraße "Peer Gynt Weg".
 
 
Besagte Brücke beim Überqueren...
 

...und einige 100m höher dann als Fernsicht.

 
 
 
Im Winter ist diese Straße auf 1000m Höhe gesperrt. Den Namen bekam diese erlebnisreiche Hochgebirgsstraße von dem dramatischen Gedicht "Peer Gynt", welches Henrik Ibsen im Jahre 1867 schrieb. Hier laufen nicht nur Kühe, sondern auch jede Menge Schafe frei herum.
 
 
Heute war es wieder richtig heiß und ich hätte nie gedacht, dass man hier in Norwegen solche Temperaturen erleben kann.
Im Hotel in Lillehammer angekommen wollte ich mich etwas im Pool abkühlen. Da das Hotel allerdings - bedingt durch die Ferien in Norwegen - vollkommen ausgebucht war, war in dem kleinen Pool im Garten natürlich die "Hölle" los. So zog es mich dann zu einem kleinen Bach, der etwas abseits vom Hotel entlangschlägelte. Hier fand ich Ruhe und konnte das kühle Nass in vollen Zügen geniesen.
 
 
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13. Tag
Donnerstag, 05. Juli 2018
Lillehammer - Oslo, ca. 180 km
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
Heute hatten wir ein relativ kurzes Stück bis nach Oslo vor uns. Da irgendetwas mit dem Radlager nicht stimmte, entschlossen wir uns den geplanten Umweg zu vermeiden und die beschriebene Strecke des Roadbooks zu nehmen - falls wir Hilfe benötigen sollten.
 
Das war sehr bedauerlich, denn wir fuhren die Hauptstrecke und das Stück Autobahn nach Oslo hinein.
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Relativ schnell fanden wir unseren Weg zu unserem letzten Hotel, dem Radisson SAS Scandinavia Hotel Oslo. Dank unserer Freunde aus Frankfurt, die bereits am Hotel angekommen waren, durften wir früher als angegeben in unser Hotelzimmer.
 
Nachdem wir noch fast den ganzen Tag zur Verfügung hatten, entschieden wir uns für eine Tour mit dem Hop-In & Hop-Off-Bus, um uns Oslo ein wenig anzuschauen. Unweit unseres Hotels war der Schloßpark mit dem königlichen Schloß.
 
 
Hier in unmittelbarer Nähe bestiegen wir auch einen der zahlreichen Hop-In & Hop-Off Busse und begannen mit einer erlebnisreichen Rundfahrt durch Oslo.
Am Norsk Folkemuseum verließen wir den Bus und unternahmen eine Zeitreise durch Norwegen der vergangenen Jahrhunderte. Hier im Freilichtmuseum sind wiedererrichtete Häuser aus allen Teilen Norwegens zu finden.

 

Viel zu schnell verrann die Zeit und wir wollten wieder zurück in die Stadt fahren. Durch einen sommerlichen Empfang in einem Konsulat in der Nähe - hier mussten wir auf dem Weg mit dem Bus vorbei - war die schmale Straße mit den verschiedensten Fahrzeugen der Konsulate zugeparkt und es ging fast nichts mehr! Vorbei am Kontiki-Museum und dem Frammuseum ging es zurück.
 
 
 
An der Akerhus-Festung verließ ich den Bus und wollte den Weg zurück zum Hotel zu Fuß zurücklegen.
 
Früher waren hier stattliche Segelschoner festgemacht. Heute ankern hier die großen Kreuzfahrt-schiffe
 
Mit diesen Kanonen wurde früher auf wesentlich kleinere Schiffe das Feuer eröffnet!
 
 
 
Historische Schifffahrt trifft die moderne Schifffahrt - Kunst ist ebenfalls mit von der Partie.
Es sollte ein herrlicher und auch letzter Abend hier in Norwegen werden! Der Tag war wieder sehr heiß, aber als am Abend die Sonne langsam unterging merkte man recht bald den kühlen Wind, der den Oslofjord nach Oslo hereinwehte.
 
 
 
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14. Tag
Freitag, 06. Juli 2018
Oslo Color-Line-Kai - Norwegenkai Kiel
 
 
Nach einer hervorragenden Nacht und einem excellenten Frühstück im Hotel ließen wir es gemütlich angehen. Gegen zwölf / halb eins sollten wir an der Fähre sein. Da wir ja sowieso nichts mehr in Oslo anfangen konnten sind wir gegen 11 Uhr zur Anlegestelle der Color-Line gefahren und haben uns dort in die Reihe der wartenden Fahrzeuge eingereiht.
 
Geduldiges Warten bei sommerlich heißen Tempera-turen.
 

Während wir bereits "grünes Licht" für die Einfahrt in die COLOR FANTASY haben...

...muss unser "Besenwage" noch mit jeder Menge Wohnmobilen und Campern warten.

Einparkhilfe inklusive - es wird keinerlei Platz verschwen-det! Unsere Oldtimer parken wieder auf dem obersten Deck ganz vorne!
 
 

Das Schiff füllt sich mit Leben. Nicht nur hier auf der "Vergnügungsmeile", sondern auch auf dem Sonnendeck. Man genießt die warmen Temperaturen bei der Ausfahrt durch den Oslofjord. Recht schnell hat sich der riesige Platz, der bei Notfällen einem Hubschrauber als Landeplatz dient, mit Sonnenliegen und Passagieren gefüllt.

Im Hintergrund (Bild rechts) sieht man das Fram-Museum. Das Museum ist der Geschichte der norwegischen Polarforschungsreisen gewidmet. Im Mittelpunkt steht das Forschungsschiff FRAM. Dieses Museum existiert bereits seit dem 20. Mai 1936.

Pünktlich nach Fahrplan legte die COLOR FANTASY um 14 Uhr den Color Line Kai in Oslo und begab sich auf den rd. 20 stündigen Weg nach Kiel.

 
Lange genoss ich - wie viele andere Passagiere auch das herrlich sommerlich heiße Wetter auf dem Sonnendeck. Doch irgendwann war auch hier mal Ende. Ab 17 Uhr hieß es wieder "Sturm auf das Büfett" und zuvor musste ich mich noch ein wenig frisch machen.
 
Das Büfett ließ wieder keine Wünsche offen. Jede Menge Meeresgetier, ausgezeichnete Heringssalate. Aber auch kalte und warme Speisen für diejenigen, die keinen Fisch mögen!
 
Und der Nachtisch.....
 
Das war mal wieder alles so...
(übersetzt: richtige Spielzeuge!)
 
Am späten Abend war dann sogar noch ein Rettungseinsatz auf hoher See notwendig. Mit einem Helikopter, der auf dem Schiff landete, wurde ein Patient nach Dänemark ausgeflogen.
 
 
 
 
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15. Tag
Samstag, 07. Juli 2018
Kiel - Alzenau - 592 km
 
 
Das letzte Stück der Seereise war sehr stürmig. Das oberste Deck war sogar gesperrt, weil der Wind so extrem stark wütete.
Während der Überfahrt haben wir nur ein leichtes Schaukeln gespürt und haben auch sehr gut geschlafen.
Das Frühstück war wieder perfekt und so konnten wir uns - gut gestärkt - auf die Ausschiffung und die knapp 600km lange Rückreise nach Alzenau vorbereiten.
 
Zunächst hieß es aber von neu gewonnenen Freunden und alten Bekannte Abschied zu nehmen und eine gute Heimreise zu wünschen. Manch einer der Teilnehmer verabretete sich bereits für die Tour durch Polen im September 2019.
 
 
Auch von unserem Organisator Marc hieß es Abschied zu nehmen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für diese herrliche Tour an Dich und Dein komplettes Team! Nähere Informationen unter www.indefrey-classic-cars.de
 
 
 
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Abschließend möchte ich mich auch bei meinem Vater für diese tolle Tour bedanken. Es war eine herrliche Zeit, die wir gemeinsam erleben durften. Das ausgezeichnete skandinavische Essen, die atemberaubende Landschaften von Norwegen und Schweden, die langen und außergewöhnlich sonnigen Tage und das besondere Erlebnis der "Midtsommer Natt" in Bodö.

Insgesamt sind wir mit der An- und Abreise auf "eigener Achse" in den 14 Tagen über 5000 km mit einem Fahrzeug aus dem Jahre 1939 gefahren! "Respekt, wer es selber macht...", so heißt es in einer Werbung!

Respekt vor dem Fahrzeug - wir hatten lediglich einen platten Reifen - und auch Respekt vor meinem Vater, der nach langer schwerer Krankheit eine solche Tour auf sich genommen hat!

 

 

 

Joachim

 
 
POF

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