Peugeot-Oldtimer-Freunde Rhein-Main

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Reisebericht No. 7

- BMW 2000 km Jubiläums Deutschlandfahrt -

09.-23. Juli 2016

 
 
 
Im Jahr 2004 nahm mich mein Vater mit zur Oldtimer-Rallye 2000-km-durch-Deutschland. Damals startete diese Groß-Veranstaltung in Mönchengladbach und führte uns 2000km über Landstraßen einmal quer durch die Republik. Und schon damals waren wir mit seinem BMW 326, Baujahr 1939 unterwegs.
 
Unter den vielen Teilnehmern war ein junger Mann mit einem Peugeot 203, schwarz, mit rot-karierten Sitzbezügen und einer Osnabrücker Autonummer. Ich sah diesen Wagen und war hin und weg. Mich faszinierte auf Anhieb die Form dieses Franzosen und ließ mich auch nach diesr Tour nicht mehr los.
 
Eigentlich wollte ich keinen eigenen Oldtimer, aber mein Vater - dessen 70. Geburtstag wir heuer feierten - ließ nicht locker. Er half mir bei der Suche nach einem alltagstauglichen Peugeot 203. Und so sahen wir uns einige dieser Fahrzeuge an, bevor ich im September 2006 - also genau vor 10 Jahren - meinen ersten 203 in Hamburg kaufte.
Die Stammtische der Peugeot-Oldtimer-Freunde besuchte ich anfangs noch ohne eigenen Oldtimer der französischen Löwenmarke. Das machte aber rein gar nichts, denn ich wurde herzlichst in diesem Kreise aufgenommen.
 
 
 
Und so war die Freude groß, als mich mein "alter Herr" zu dieser - auch für mich - besonderen Tour einlud.
 
Unsere Strecke führte die 24 Teilnehmer auf 2, 3 und 4 Rädern von Bad Saulgau über Ettlingen, Bad Soden am Taunus, Willingen im Sauerland, Bremen (2 Übern.), Lübeck, Flesensee, Potsdam (2 Übern.), Dresden, Bayreuth zum Ziel in die bayerische Landeshauptstadt München (2 Übern.).
 
Hier die Tour grob umrissen:
  • Streckenlänge gesamt: 2.894 km
  • Streckenlänge mit An- und Abreise über Landstraßen: 3.611 km
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 58 km/h
  • niedrigste Stelle der Tour: 17 m unter Normal-Null
  • höchste Stelle der Tour: 894 m über Normal-Null / Passhöhe Hefekloß im Erzgebirge
  • 11 Bundesländer: Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Sachsen
  • 179,4 km auf deutschen Alleen
  • Umleitungen: unzählige
  • besondere Straßen: Deutsche Ferienstraße, Deutsche Alleenstraße, Deutsche Fährstraße u.v.m.

 

 Samstag, 08. Juli 2016 - Anreise:
 
Die Anreise erfolgte am Samstag, 08. Juli 2016 von Alzenau aus nach Bad Saulgau über die Landstraße. Die Kur- und Bäderstadt im Zentrum Oberschwabens erreichten wir nach rd. 6-stündiger Fahrt bei sommerlichen Temperaturen, was für diesen Sommer eigentlich sehr selten war.
 
Im Romantik-Hotel Kleber Post traf man sich im Laufe des späten Nachmittages und knüpfte erste Kontakte. Den einen oder anderen Teilnehmer kannte man bereits von vergangenen BMW-Oldtimer-Rallyes.
Als wir unseren Zimmerschlüssel erhielten staunte ich nicht schlecht: Zimmer 203. Wieder eine Verbindung zu meinem Peugeot und den POF´s Rhein-Main.
 
Auf der schattigen Terrasse des Hotels trafen immer mehr Teilnehmer ein und gegen halb sieben gab es den Sektempfang und die Organisatoren ließen sich nun auch blicken. Alsbald begab man sich zum gemeinsamen Abendessen. Bevor aber geschlemmt werden konnte, sprach die Bürgermeisterin der Stadt Bad Saulgau, Doris Schröter, ein paar Grußworte. Auch Theo, der Organisator begrüßte uns herzlichst. Übrigens fährt er privat einen Peugeot 404!!!!
 
 
Sonntag, 10. Juli 2016 - 1. Etappe (220 km):
 
Nach einer guten Nacht und einem herrlichen Frühstück mit allem, was das Herz und der Magen am frühen Morgen begehrte, wurden dann mit gepackten Fahrzeugen zum Marktplatz gefahren. Dort wurden die Fahrzeuge um kurz vor 9 Uhr - im Minuten-Takt - auf die lange Reise geschickt. Vor dem Start wurde aber jedes Fahrzeug vom Präsidenten des BMW Veteranen Clubs vorgestellt.
 
Heute blieben wir in Baden-Württemberg und fuhren in Richtung Westen. Die Highlights im ersten Teil der Strecke waren das Schloss Sigmaringen und vor allem das obere Donautal. Am Benediktinerkloster Beuron mit seiner alten Holzbrücke wurde die erste kurze Rast eingelegt, bevor es bei Balingen an der sog. "Donau-Versickerung" vorbei in den Schwarzwald ging. Bei Sulz querten wir den Neckar und kamen beim Wasserschloss in Glatt an. Hier hatten wir unsere Mittagsrast. Ein Geheimtipp für Freunde von Torten und jeglicher anderen leckern Art von Kuchen. Die Stücke sind dort riesig und extrem lecker. Das Cafe selbst ist im Nebengebäude hinter Fachwerk versteckt. Dort kann man sich aussuchen in welcher Epoche, ob auf Sofa, Couch, Lehnstuhl oder Sessel man seinen Kaffee und sein Stück Kuchen genießen möchten. 
 
Frisch gestärkt und im nahen Flüßchen Glatt abgekühlt (nur bis zu den Knien) ging es dann eigentlich vorbei an Freudenstadt, das Murgtal und die Schwarzwaldtälerstraße. Leider gab es hier schon gleich zwei Vollsperrungen und so mussten wir die Umleitung über die Schwarzwaldhochstraße nehmen. Vor Baden-Baden bogen wir rechts nach Gernsbach ab und fuhren Richtung Ettlingen, unserem heutigen Ziel.
Total verschwitzt durch die schwüle Luft kamen wir am Hotel Erbprinz an und konnten uns im Wellnessbereich von der rd. 240 km langen Fahrt wieder erholen.
 
 
Montag, 11. Juli 2016 - 2. Etappe (250 km):
 
Ab sofort konnte jeder Teilnehmer starten, wann er mochte und so kam es, dass Vater und ich die Ersten waren. So hatten wir unterwegs genügend Zeit am Wegesrand befindliche Sehenswürdig-keiten anzuschauen oder auch nur mal für ein besonderes Foto anzuhalten. Nach einem herrlichen Frühstück starteten wir zur 2. Etappe.
Von Ettlingen führte uns unser Weg durch den herrlichen Kraichgau, vorbei am Kloster Lobenfeld bis an den Neckar, den wir in Neckarhäuserhof mit Hilfe einer Seilfähre überquerten. Von hier aus folgten wir dem Neckar flussaufwärts nach Hirschhorn, wo wir hinauf zum Schloss fuhren. Dort trafen wir ein Ehepaar aus dem Erzgebirge. Als sie erfuhren, dass wir dort auch noch durch fahren und wieviele Kilometer wir mit dem Oldtimer unterwegs sein werden, kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus. Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick hinab ins Tal des Neckars. Weiter ging es durch den hessischen Odenwald, vorbei an Beerfelden und dem berühmten Beerfelder Galgen nach Güttersbach, wo im Haus Schönblick unsere Mittagsrast stattfand. Bei herrlich sommerlichen Temperaturen konnten wir wieder im Biergarten sitzen und genießen.
 
Danach ging es vorbei am Sigfriedbrunnen, Lindenfels (dem Ort des Lindwurms), Seeheim-Jugenheim, Nauheim, Rüsselsheim, Weilbach, Hochheim nach Bad Soden am Taunus. Das letzte Stück durch das dicht bebaute Rhein-Main-Gebiet war nicht gar so angenehm. Es verlangte von Fahrer und Beifahrer, der das Roadbook las und navigierte, einige Aufmerksamkeit ab.
Gegen 16 Uhr kamen wir dann am Ramada Hotel in Bad Soden am Taunus an und genossen auf der Terrasse des Restaurant einen kühle Äppler. Der Äbbelwoi (Apfelwein) ist ja bekanntlich das Nationalgetränk der Hessen und er mundete uns ausgezeichnet. Am späten Nachmittag trafen nach und nach die anderen Teilnehmer auf der Terrasse ein und man tauschte die unterschiedlichsten Eindrücke des heutigen Tages aus.
Zum Abschluss dieses Tages schlemmten wir uns durch das herrliche Büffet.
 
 
Dienstag, 12. Juli 2016 - 3. Etappe (240 km):
 

Bevor wir ins Bundesland Nordrhein-Westfalen gelangen, schlängelten wir uns erst einmal durch das hessische Bergland.

Zuerst fuhren wir an der Burg Königstein vorbei und legten bei "Struppi´s" ehemaligem "Werksgelände" in Schmitten einen kurzen Fotostopp ein. Hier nun die nächste Verbindung zu den POF´s Rhein-Main!
Bei herrlichem Wetter genossen wir die kleinen, kaum befahrenen Landstraßen und die außerordentlich schöne Landschaft. Vorbei an Schloss Braunfels und Bad Endbach ging es immer weiter Richtung Norden.
Nach der Mittagspause erreichten wir den Ort "Dagobertshausen" - ob wohl "Entenhausen" auch gleich um die Ecke liegt?
 
So langsam brachte uns unsere Reise ins Sauerland und wir staunten nicht schlecht, als wir auf einer Anhöhe eine riesige Anzahl von Windkrafträdern sahen. Teilweise befanden sich diese sogar noch im Bau und gigantische Kräne waren dabei die Einzelteile an Ort und Stelle zu heben.
Vorbei am bekannten Wintersportort Winterberg kamen wir nach Usseln, wo wir eine Pause einlegten und das "Curioseum" (www.curioseum-willingen.de) besuchten. Hier konnte alles bewundert werden, was der Willinger Hans Schlömer in seinem Leben mit und ohne Sinn und Verstand alles gesammelt hat. Nach einem durchaus interessanten Besuch in diesem chaotischen Museum führte uns der Weg endlich zum Ramada Hotel in Willingen.
Leider zogen nun Wolken auf und es wurde langsam kühler. Bevor es zum Abendessen ging, konnten wir uns erst noch ein wenig ausruhen. Gegen 18:30 Uhr wurde das Barbeque eröffnet. Es gab Gegrilltes, Folienkartoffeln mit Sour Creme und eine reiche Auswahl an leckeren Salaten. Trotz des kalten Windes war die Stimmung unter den Rallye-Teilnehmern doch sehr gut. Es wurde - wie auch in den vergangenen Tagen sehr viel gelacht.
 
 
Mittwoch, 17. Juli 2016 - 4. Etappe (270 km):
 
Als wir aufstanden regnete es heftig. Die Sonne ließ sich leider gar nicht blicken. Wir waren wieder die Ersten im Frühstücksraum, damit wir genügend Zeit für Besichtigungen und Foto-Stopps hatten.
In Heringhausen umfuhren wir die große Diemeltalsperre in Richtung Marsberg, wo wir das Sauerland verließen. Nun kamen wir in den südlichen Teutoburger Wald und das Eggegebirge. Beim Kloster Dalheim, welches im 15. Jahrhundert erbaut und im Barock prachtvoll erweitert wurde, legten wir eine Besichtigungs-Pause ein. Leider konnten wir die herrliche und sehr gut erhaltene ehemalige Klosteranlage nur von außen besichtigen, da die Kirche und das Museum erst um 10 Uhr öffnete. So schauten wir uns die spätgotische Klosterkirche und das weitläufige Außengelände mit barockem Wirtschaftshof, Mühle, Schmiede und Stellmacherei eben von außen an und da gab es schon genug zu entdecken. Nun kam auch die Sonne wieder zum Vorschein und es wurde etwas wärmer.
Bei Minden überquerten wir den Mittellandkanal und kamen ins Bundesland Niedersachsen. Mittlerweile waren die verputzten Häuser den verklinkerten Hauser gewichen und wir waren im Flachland. Die Einfahrt nach Bremen war etwas haarig und prompt haben wir uns auch verfahren. Nachdem ich meinen Fehler aber gleich feststellte, konnten wir nach einer kurzen Fahrt auf einer 4-spurigen Straße abfahren und wenden.
Das Ramada Übersee Hotel befand sich in unmittelbarer Nähe der Altstadt. Das war herrlich, denn hier blieben wir für 2 Nächte!
 

Freitag, 15. Juli 2016 - 5. Etappe (270 km):
 
Nachdem wir einen ganzen Tag auf den Spuren der Bremer Stadtmusikanten waren, das Musikfestival am Weserufer besucht, eine Weser- und Hafenrundfahrt unternommen und die interaktive Wissenschafts-Ausstellung im "Universum Bremen" besucht hatten, verließen wir am Freitag Bremen in Richtung Norden.
In Lilienthal verließen wir die Hansestadt Bremen und befanden uns wieder in Niedersachsen. Nachdem wir durch´s Künstlerdorf Worpswede gefahren waren, kamen wir in Hemmoor an die Schwebefähre, die seit 1974 als technisches Kulturdenkmal geschützt ist. Ein Verein transportiert heute nur noch Oldtimer und Personen von Hemmoor nach Osten über den Fluss Oste. Danach ging es über die Deutsche Fährstraße nach Glückstadt, wo wir die Elbe überqueren wollten. 

... und wieder ein Löwe

Leider war es sehr diesig und in Dithmarschen, Schleßwig-Holstein fing es dann auch noch zu nieseln an. Im Dunst konnten wir einen der rießigen Containerschiffe erkennen, die auf dem Weg von Hamburg in die Nordsee war. 
Direkt hinter dem Elbdeich führte uns unser Road-Book über herrliche abgelegene Straßen mit wenig Verkehr. Hier war dann auch unser niedrigster Punkt (17 m unter N.N.). Am Plöner See wurde noch einmal eine Pause eingelegt, bevor es dann direkt in die Hansestadt Lübeck - bekannt für feinstes Marzipan - ging.
Dort wohnten wir im Bauhausstil errichteten Gebäude von 1926, dem Ramada Hotel Lübeck.
Vor dem gemeinsamen Abendessen schauten mein Vater und ich noch die Hansestadt an und gingen Marzipan einkaufen. Danach war noch genügend Zeit den kleinen Wellnessbereich des Hotels zu nutzen.
 
 
Samstag, 16. Juli 2016 - 6. Etappe (220 km):
 
Vorbei am Holsten Tor verließen wir die Stadt und waren bereits nach 8 km Fahrt an der ehemaligen Grenze zur DDR. Hier in Mecklenburg-Vorpommern begannen die Alleestraßen mit alten Bäumen. Wir hielten uns heute mal nicht an das Road-Book, sondern statteten der Hansestadt Wismar und Schwerin einen Besuch ab. Dann ging es weiter in Richtung Waren an der Müritz. Relativ bald erreichten wir das Iberotel Fleesensee in Untergöhren.
Das tolle Wetter lockte und so war ich tatsächlich im erfrischenden Fleesensee baden. Das Hotel hatte selbstverständlich auch ein Hallenbad und Sauna - diese reizten mich heute aber ganz und gar nicht.
 
 
Sonntag, 17. Juli 2016 - 7. Etappe (200 km):
 
Nach einem herrlichen Frühstück ging es wieder auf die Piste. Abseits von Haupt- und Bundesstraßen waren wir heute in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg auf der Deutschen Alleenstraße unterwegs. An Schloss Rheinsberg machten wir Halt und ich ging - während mein "Alter Herr" ein Nickerchen machte - auf Besichtigungstour.

Nachdem ich Schloss und die herrliche Parklandschaft begutachtet hatte, ging es wieder weiter und zwar zur Durchfahrtskontrolle am Schloss Ribbeck. Dieses Schloss ist bekannt durch das "Birnbaum-Gedicht" von Theodor Fontane. Im Park dieses Schlosses stehen - von jedem Bundesland gestiftet - ein besonderer Birnbaum. Wir ließen uns bei schmuddeligem Wetter am Schloss Kuchen, Würstchen und Kartoffelsuppe schmecken, bevor wir die letzte Etappe des heutigen Tages in Angriff nahmen.

Nach exakt 57,3 km durch Alleen, der 200 vorgegebenen Kilometer kamen wir Mittags gegen 15:30 Uhr am Hotel Resort Schwielowsee an, wo wir zwei Nächte verbrachten. Am Abend traf man sich zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Bootshaus, direkt am See. 

Diesen 203, der in bedauernswertem Zustand war, fand ich unterwegs in einem der kleinen Dörfer, durch die wir gefahren sind. Ein R4 leistete ihm treuen Beistand!
 

Dienstag, 19. Juli 2016 - 8. Etappe (280 km):
 
Nach einem herrlichen Tag in Potsdam mit Sightseeing-Tour per Dampfer und Hop-In & Hop-OFF Bus, mit Besuch des Holländischen Viertels, dem Neuen Palais und des Schlossparks von Sanssouci wurde der gestrige Tag mit einem ausgezeichnetem Barbeque abgeschlossen.
 
Heute führte uns das Roadbook in Richtung Osten ins Land der Sorben. Über Bäche und Flüsschen mit den Namen "Pfefferfließ", "Hammerfließ", "Schweinefließ oder "Flotter Graben" waren schon bald zweisprachige Verkehrsschilder zu sehen. Bei Golßen entdeckten wir Felder mit Dill, Kultur-Heidelbeeren, Gurken, Johannesbeeren und Sanddorn - so weit das Auge reichte. Auf den Gurkenfeldern waren die sog. "Gurkenflieger" - Traktoren mit Auslegern, auf denen jeweils 10 Personen liegend die Gurken pflückten - in Aktion.
An der Staupitzer Mühle, wo wir unsere Mittagsrast hatten, kamen andere BMW Oldtimer Besitzer mit ihren Fahrzeugen und begrüßten uns. Sie waren ebenfalls zu dieser Fahrt eingeladen gewesen, konnten aber nicht teilnehmen. Weiter ging es durch den Spreewald, die Nieder- und Oberlausitz kamen wir ins Bundesland Sachsen und näherten uns Dresden. Dort nächtigten wir in unmittelbarer Nähe zum historischen Zentrum im Dorinth Hotel.
 
 
Mittwoch, 20. Juli 2016 - 9. Etappe (340 km):
 

Die Altstadt von Dresden in der Abenddämmerung

Der Tag Ruhepause in Sachsen Hauptstadt Dresden war herrlich! Wir statteten der Altstadt mit Ständehaus, der Semperoper, dem Zwinger und natürlich der Dresdner Frauenkirche einen Besuch ab. Wir genossen traumhaft gutes Eis und das herrliche Wetter am Elbufer.
 
Am frühen Morgen starteten wir zu unserer längsten Tour mit 340 km (ohne Umleitungen) durch das Tal der Müglitz. In Glashütte konnte das Uhrenmuseum besucht werden. Hier werden noch heute Präzisionsuhren hergestellt. Im Nationalpark Erzgebirge / Vogtland kamen wir an die tschechische Grenze.
In Neuhausen besuchten wir das Deutsche Nußknackermuseum und das technische Museum "Alte Schuhfabrik". Die Auswahl an Nußknackern aus aller Welt war enorm!
In der Nähe von Steinbach legten wir am Forellenhof Schmalzgrube eine Mittagsrast ein. Hier verkehrt eine Schmalspur-Museumsbahn durch das Preßnitztal. Über Bärenstein und Oberwiesenthal ging es auf der Silberstraße weiter in Richtung Bayern.
In der Nähe von Wildenthal erreichten wir die Paßhöhe "Hefekloß" mit 1788 halben Metern! Unsere höchste Stelle der Deutschland-Rundreise. Weiter führte uns das Roadbook durch herrliche Landschaften, Berge und Täler bis nach Bayreuth. Dort kamen wir bei tropischen Temperaturen am Nachmittag an und freuten uns auf ein herrlich kühles Bier.
Am Abend war für uns im Garten des H4 Hotels Residenz Bayreuth der Tisch gedeckt. Es gab herrlich schmackhaftes Zwickel-Bier zur Bayerischen Brotzeit. Und so ließen wir diesen heißen und anstrengenden Tag gemütlich abklingen.
 

Donnerstag, 21. Juli 2016 - 10. Etappe (290 km):
 
Nach einer erholsamen Nacht und einem herrlichen Frühstück mit Weißwürsten, süßem Senf und Brez´n nahmen wir am frühen Vormittag die letzte Etappe in die Landeshauptstadt Bayerns - München in Angriff.
Die ersten Kilometer führte uns über die "Burgenstraße". Während der Fahrt verschlechterte sich das Wetter und so fuhren wir bei trübem und teilweise bei leichtem Regen durch die herrliche "Fränkische Schweiz". In Markt Breitenbrunn legten wir unsere Mittagsrast ein, bevor es wieder auf die Landstraße ging. Im Altmühltal durchquerten wir Riedenburg, Laimerstadt und Forchheim, bevor wir bei Markt Wolnzach das berühmte Hopfenanbaugebiet, die Hallertau kamen. Unaufhaltsam näherten wir uns dem Ende dieser tollen Tour.
In Unterschleißheim trafen alle Teilnehmer auf einem Parkplatz zusammen, um in kleinen Gruppen zu unseren Ortstermin bei "BMW Classic" zu fahren. Mittlerweile hatte der Berufsverkehr eingesetzt und wir bewegten uns mit Stopp an Go in Richtung Milbertshofen, wo BMW die historischen Gebäude der Knorr Bremse AG gekauft hat wo die erste Adresse für Liebhaber historischer BMW, Mini und Rolls-Royce entstehen wird. Hier befindet sich auch ein Gebäudeteil des im Jahre 1918 ersten BMW-Werkes.
 
 
Kurz vor Eintreffen unserer Gruppe auf dem Gelände erlebten wir aber einen kleinen Wirbelsturm. Der Himmel hatte sich innerhalb kürzester Zeit schwarz verdunkelt, es wurde windstill und ruhig und dann brach der Sturm herein, der Blätter und Äste von den Bäumen riss. Bei Starkregen, Hagel und Blitz und Donner wurde unsere Gruppe auf dem Gelände vom Personal und dem Vorsitztenden des BMW Veteranen Clubs begrüßt.
So schnell wie das Unwetter aufgezogen war ging es auch wieder und der Himmel strahlte weiß-blau. Nach einem Imbiss, der Überreichung unserer Teilnehmer-Urkunden und diversen Fototerminen erhielten wir einen exclusiven Einblick in die Werkstätten von BMW Classic. Leider war die Zeit der Führung sehr eng bemessen, denn es gab jede Menge zu bestaunen und zu entdecken (siehe auch Fotoalbum).
 
Im stockenden Berufsverkehr kämpften wir uns dann zu unserem letzten Hotel für die nächsten beiden Nächte, dem Hotel "Platzl" in exponierter Lage Münchens. Sehr viel Zeit und noch mehr Nerven kosteten uns die letzten Kilometer bis zum Ziel.
Der Abend stand zur freien Verfügung und so lenkten uns unsere Füße zielstrebig ins Weiße Brauhaus im Tal. Es wurde ein netter Abend unter Freunden, den wir dann noch mit einem kleinen Spaziergang durch die Innenstadt und einem Eis zum Nachtisch, beendeten.
 
 
Freitag, 22. Juli 2016 - keine Etappe (0 km):
 
Nach einem herrlichen Frühstück im Platzl, das keine Wünsche offen ließ gingen Vater und ich auf Entdeckungstour. In der Innenstadt besuchten wir das Jagd- und Fischereimuseum - das wirklich empfehlenswert ist. Zum zweiten Weißwurstfrühstück gab es dann endlich ein herrlich frisches Weißbier. Schmeckt eben besser als eine Tasse Kaffee dazu!
 
Wir verbrachten einen herrlichen Tag in unserer Landeshauptstadt München und das Wetter brachte uns ganz schön zum Schwitzen.
Am Abend war dann unsere Abschlussveranstaltung mit hochkarätigen Gästen. Zum einen sprach der Präsident des BMW Veteranenclubs Deutschland e.V., Herr Harald Kleemann sowie ein Staatssekretär als Vertreter des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der Schirmherr dieser Veranstaltung war.
Leider mussten wir dann irgendwann per Handy mitbekommen, dass in München Chaos herrschte. Ein 18-Jähriger hatte in einem Schnellimbiss-Restaurant im Olympia-Einkaufs-Zentrum 9 Personen erschossen, 35 Personen zum Teil schwer verletzt und sich dann selbst gerichtet. Insgesamt waren 2300 Beamte, darunter die GSG 9 und die COBRA aus Österreich, sowie Spezialeinsatzkräfte aus Bayern, Hessen und Baden-Württemberg im Einsatz.
Die Innenstadt war wie leergefegt, denn man wies die Passanten an öffentliche Gebäude aufzusuchen. So war auch unser Hotel bis in die späten Nachtstunden gefüllt mit Schutzsuchenden.
 
 
Trotz dieser schrecklichen Ereignisse hatten wir einen schönen Abschluss dieser 2000-km-durch-Deutschland-Rallye im Hotel Platzl und konnten uns bei der "Preisverleihung" köstlich amüsieren. Senior-Chef Uli hatte sich während der 14 Tage jede Menge über seine "Schäfchen" niedergeschrieben und gab dies an diesem Abend dann zum Besten. 
 
 
Samstag, 23. Juli 2016 - Rückreise:
 
Unsere Rückreise führte uns von München aus bis nach Augsburg auf der Autobahn, von dort dann über die Landstaße über Nördlingen, Osterburken, Amorbach bis nach Hause zurück.
Insgesamt sind wir somit stolze 3.611 km in den 14 Tagen gefahren - und das mit einem Vorkriegsfahrzeug.
 
Ein ganz besonderer Dank gebührt meinem Vater für diese herrlichen 14 Tage an seiner Seite! Danke auch an das Organisationsteam Theo und Angelika Sprenger (www.classic-car-highlights.com), Ulrich Indefrey und natürlich unserem Mechaniker Detlef Hesse, der zurzeit zwei Vorkriegs PEUGEOT wieder flott macht!!!
 
 
 
 
POF

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